Ja, man kann eine Immobilie auch alleine verkaufen. Doch dazu gehört neben Sachverständnis und einer gehörigen Portion Verhandlungsgeschick auch eine ganze Menge Zeit. Wem auch nur eine dieser Mindestanforderungen fehlt, zieht besser einen Makler zurate. Vorausgesetzt, Sie geraten an einen guten, nimmt der Ihnen einen Haufen Arbeit ab und verhilft Ihnen – trotz der fälligen Maklerprovision – auch finanziell zu einem erfolgreicheren Verkauf. Wir verraten Ihnen, wie Sie einen guten Makler finden.

Die Aufgaben des Maklers

Ein Immobilienmakler übernimmt administrative und organisatorische Aufgaben rund um den Verkauf des Objekts. Dazu gehören:

  • Schaltung von Inseraten (online und offline)
  • Sortierung und Beantwortung der Anfragen
  • Durchführung von Besichtigungsterminen
  • Beantwortung der Fragen von Interessenten

Darüber hinaus ist der Makler auch Ihr Ansprechpartner bei allen aufkommenden Fragen zum Verkauf. Schon bei der Bewertung und dem gewünschten Verkaufspreis Ihrer Immobilie hilft Ihnen der Makler – auch wenn Sie zuvor einen unabhängigen Gutachter beauftragen sollten.

Das Einholen mehrerer Meinungen hilft Ihnen bei der realistischen Werteinschätzung Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses. Die Erfahrung zeigt nämlich: Besitzer tendieren dazu, den Wert Ihres Eigentums zu hoch einzuschätzen. Das ist bei Immobilien nicht anders als bei Autos oder Möbeln und hat emotionale Gründe. Sofern Sie sich im Ernstfall aber vom Fachmann vom realistischen Verkehrswert überzeugen lassen, ist das nicht weiter schlimm.

Wie hoch ist die Maklerprovision?

Damit Sie diesen Verkaufspreis dann auch erreichen, steht Ihnen der Immobilienmakler bei allen Verkaufsgesprächen zur Seite. Dabei ist seine Erfahrung im Verhandeln Gold wert. Das alles gibt’s nicht umsonst, selbstverständlich ist nach dem Verkauf Ihrer Immobilie eine Maklerprovision fällig.

Diese auch Courtage genannte Summe beträgt bei Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen üblicherweise 2-3 Prozent des Verkaufspreises, bei einem Mehrfamilienhaus meist 1.5-2 Prozent. Holen Sie sich am besten Offerten mehrerer Makler ein und werden Sie bei auffällig hoch wie auch auffällig niedrig angesetzten Provisionen stutzig.

Es können auch Zusatzkosten, beispielsweise für Inserate und weitere Werbemassnahmen, auf Sie zukommen. Bestehen Sie dabei auf eine vorherige Vereinbarung oder legen Sie eine Maximalsumme fest, die nicht überschritten werden darf. So haben Sie alle Kosten immer im Blick. Denken Sie dabei auch an Notarkosten und die Grundstückgewinn- sowie eine ggf. fällige Handänderungssteuer. 

Einen seriösen Makler finden

Die Aussicht auf eine anständige Provision ist verlockend, weshalb es in der Immobilienbranche – wie überall – schwarze Schafe gibt. Doch wenn Sie gut vorbereitet sind, können Sie vertrauenswürdige Experten von unseriösen Maklern unterscheiden. Auf diese Merkmale sollten Sie unbedingt achten:

Der Makler…

  • … hat einen ansprechenden Online-Auftritt und aktuelle, professionell wirkende Inserate (achten Sie auf Fotos und Texte)
  • … ist für Sie und Kaufinteressenten ganztägig erreichbar und hat Zeit für Termine
  • …. nimmt sich Zeit und führt eine vollständige Begehung von Immobilie und Grundstück durch
  • … berät Sie ausführlich, beantwortet Ihre offenen Fragen, auch zum Vertrag, und legt Wert darauf, dass Sie alles vollständig verstehen
  • … nennt erst nach der Begehung und der Einsicht in alle relevanten Unterlagen einen Verkaufspreis
  • … nimmt den Auftrag bei überzogenen Preisvorstellungen Ihrerseits nicht an
  • … verfügt über eine entsprechende Aus- oder Weiterbildung
  • … hat bereits erfolgreich verkauft und nennt Ihnen überprüfbare Referenzen
  • … setzt die Maklercourtage weder aussergewöhnlich hoch, noch auffallend niedrig an und
  • … verlangt die Provision erst nach Verkaufsabschluss (Anzahlungen sind äusserst unüblich und sollten Sie zumindest zweimal hinsehen lassen)

Denken Sie daran: Wenn Sie sich von einem Makler zum Vertragsabschluss gedrängt fühlen oder ein schlechtes Bauchgefühl haben, sollten Sie keineswegs unterschreiben. Gründe dafür können zum Beispiel ein unseriöser persönlicher Eindruck oder Online-Auftritt, auffällige Provisionsvorstellungen, ein schlechter Ruf oder eine unzureichende Beratung sein.