Rund 26 Prozent der Schweizer Mieter hat einen Umzugswunsch, kann ihn aber nicht realisieren. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts Innofact AG im Auftrag des Online-Vergleichsportals comparis.ch.

Mehr als ein Viertel der 4175 befragten Mieter gaben an, mit ihrer Wohnsituation nicht zufrieden zu sein, eine Änderung sei derzeit jedoch aus diversen Gründen nicht möglich. Dabei spielten finanzielle Hürden mit 67 Prozent mit Abstand die grösste Rolle. Familiäre und berufliche Gründe folgten mit 14 bzw. 13 Prozent, Haustiere und Ausbildung nannten 10 bzw. 8 Prozent der Befragten.

Niedrigverdiener können nicht umziehen

Dass insbesondere die finanzielle Situation ein Umzugshindernis darstellt, zeigt sich auch darin, dass vor allem Haushalte mit einem monatlichen Einkommen von 4000 Franken oder weniger betroffen sind. Mit 35 Prozent gaben sie am häufigsten an, nicht umziehen zu können. Bei Haushalten mit einem Einkommen von 4000-8000 Franken waren es 26 Prozent, bei denen mit mehr als 8000 Franken im Monat nur 21 Prozent.

Auch Familien mit Kindern können sich mit rund einem Drittel ihren Umzugswunsch seltener erfüllen, als kinderlose Haushalte (24 Prozent). Nina Spielhofer, Immobilien-Expertin bei comparis.ch, beobachtet das schon länger: 40 Prozent der Schweizer Mieter müssten aufgrund ihrer Mietkosten woanders sparen.

Spaltung innerhalb der Schweiz

Bei genauerer Betrachtung der Zahlen erkennt man den sogenannten «Röstigraben», also die Grenze zwischen der deutschen und der französischen Schweiz, der auch die Mietsituation spaltet: Während 37 Prozent der Westschweizer mit Umzugswunsch nicht umziehen können, sind es im Tessin und in der deutschsprachigen Schweiz nur 23 Prozent.

Bei den Romands steht die finanzielle Situation häufig im Weg. 80 Prozent können sich den Umzug nicht leisten, in den anderen Teilen der Schweiz gaben das nur rund 60 Prozent an.